Die Fruchtbarkeit der Frau steht in engem Zusammenhang mit der Aktivität der Eierstöcke; genauer gesagt: mit den in den Eierstöcken liegenden aktiven Eibläschen. Die Eibläschen und darin liegenden Eizellen werden bei der Frau bereits vor der eigenen Geburt gebildet und bereits in dieser Zeit gehen viele wieder zugrunde. Dieser Prozess schreitet auch nach der Geburt weiter fort.; es liegen aber zu diesem Zeitpunkt hunderttausende von Eibläschen vor. Von diesen werden einige Hundert im Laufe des Lebens der Frau aktiviert, aber im Laufe der fertilen Periode der Frau reifen nur ca. 400 heran bis zum Eisprung.
Zum Zeitpunkt der Menopause liegen immer noch mehrere Tausend Eibläschen vor, diese sind dann aber nicht mehr aktiv. Bei den meisten Frauen liegt auch noch im Alter über 40 Jahren eine solche Eierstockfunktion vor, dass sie regelmäßige Eisprungzyklen zeigen und im Ultraschall eine normale Anzahl aktiver Eibläschen zu sehen ist. Bei manchen ist die Eierstockaktivität aber schon zu einem deutlich früheren Zeitpunkt vermindert. Die Ursachen dafür sind vielfältig und in vielen Fällen unbekannt (z. B. genetische Ursachen, sog. Autoimmunerkrankungen, Nikotinabusus). Bestimmt wird die sogenannte Ovarreserve mit Hilfe des Ultraschalls und mittels der Bestimmung der Werte für Follikel-Stimulierendes Hormon (FSH) und Anti-Müller-Hormon (AMH). Insbesondere das AMH, das in den kleinen aktiven Eibläschen gebildet wird, gibt Auskunft über die Eierstockaktivität.