Seit 2014 besteht – nach positivem Bescheid der zuständigen Ethik-Kommission – auch in Deutschland die Möglichkeit, frühe Embryonen per präimplantationsgenetischer Diagnostik (PID) auf schwerwiegende genetische Schäden zu untersuchen. Die behördliche Zulassung für diese Untersuchung erhalten jedoch nur ausgewählte Kinderwunschzentren in Kooperation mit einem Genetischen Zentrum. Beide Kooperationspartner müssen dazu höchste Qualitätsstandards in ihren jeweiligen Fachrichtungen erfüllen.
Das Fertility Center Hamburg erhielt 2014 als erstes Kinderwunschzentrum in Deutschland die Zulassung für PID. Seit Juli 2020 sind wir wieder PID-Zentrum und bieten die Untersuchung in Kooperation mit dem Medizinisch Genetischen Zentrum München (MGZ) an. Weitergehende Informationen finden Sie hier: PID-Zentrum München.
Mit der präimplantationsgenetischen Diagnostik können wir Risikopatienten helfen, die ein genetisch bedingtes hohes Risiko für Fehl- oder Totgeburten oder bestimmte monogene Erbkrankheiten tragen. Wenn Sie sich für die Durchführung einer PID interessieren, senden Sie uns bitte eine Mail mit den Gutachten/Befunden zu Ihrer Erkrankung unter Angabe Ihres Namens und Ihrer Kontaktadresse mit Telefonnummer an unser Servicebüro.
Einzelheiten zum organisatorischen Ablauf einer PID können Sie hier nachlesen.
Bei spezifischen Fragen können Sie uns auch gerne telefonisch kontaktieren unter (040) 30804-520, -521 oder -424.
Damit die Methode erfolgreich angewendet werden kann, muss sich eine Mindestanzahl von befruchteten Eizellen gut entwickeln. Am fünften Kulturtag kann in der Regel im Rahmen einer Trophektodermbiopsie ein kleiner Anteil an Zellen entnommen und untersucht werden. Diese genetischen Spezialuntersuchungen sind teilweise sehr umfangreich und zeitaufwändig, sodass die Embryonen gewöhnlich nach der Zellentnahme tiefgefroren (vitrifiziert) werden, bis das Ergebnis vorliegt. In einem Auftauzyklus ohne hormonelle Stimulation können die geeigneten Embryonen dann in die Gebärmutter eingesetzt werden. Weitere Informationen zur PID nach Trophektodermbiopsie finden Sie hier.
Derzeit wird die PID zur Diagnostik von Translokationen, Abweichungen der Chromosomenzahl (Aneuploidien) oder monogenen Erkrankungen angewendet.