Der Transfer befruchteter Eizellen kann prinzipiell zwei bis sechs Tage nach der Eizellgewinnung erfolgen. Eine verlängerte Kulturphase kann helfen, die Embyronen mit dem besten Potenzial für eine Einnistung zu identifizieren.
Besonders detailliert lässt sich diese Entwicklung verfolgen, wenn über die gesamte Kulturphase hinweg eine Videoaufzeichnung des Verhaltens jedes Embryos erfolgt, die objektiv anhand von charakteristischen Teilungsschritten auswertbar ist. Der größte zu erwartende Erfolg bei Anwendung dieser Technik besteht naturgemäß dann, wenn genügend befruchtete Eizellen vorhanden sind. Gemäß den gesetzlichen Vorgaben in Deutschland wird die Zahl der in Kultur genommenen Embryonen individuell an die Gegebenheiten des Kinderwunschpaares angepasst, darf aber maximal sechs nicht übersteigen. Entstehen dabei mehr „erfolgversprechende“ Embryonen als für den Transfer vorgesehen, können diese kryokonserviert werden und stehen damit für weitere Behandlungen zur Verfügung. Das Time-Lapse-Verfahren kann auch in Fällen nützlich sein, in denen es trotz vorheriger mehrfacher Transfers von Embryonen nicht zu einer Schwangerschaft kam. Die engmaschige Auswertung der Entwicklung unter Kulturbedingungen kann helfen, etwaige Auffälligkeiten aufzudecken.
Das Time-Lapse-Verfahren kann helfen, die vielversprechendsten Embryonen für den Transfer auszuwählen.